Über mich

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Licht. Farben. Oberflächen.

Die Faszination damit sind wahrscheinlich die einzigen Gemeinsamkeiten, die alle meine Arbeiten haben. Ihren Ursprung hat die Freude daran am ehesten durch das Aufwachsen im Erzgebirge: Das farbige Dunkel der Wälder und eines Nachthimmels, der in den 1990er Jahren weniger von Lichtsmog verschmutzt war. Drinnen heimelige Weihnachtsbeleuchtung und Holzkunsthandwerk, kontrastiert von glitzernder Kälte draußen.

Abgeschiedene Lage und infrastrukturelle Benachteiligung der Region sollten nicht romantisiert werden, aber der Mangel an Ablenkungsmöglichkeiten begünstigte mein Interesse an allem, was heutzutage als ‚Nerdkram‘ bezeichnet wird. Von den lokalen Sagen war der Weg nicht weit zur Fantasy, von da aus kamen Science-Fiction und Astronomie dazu. Das Geschichtsstudium und die Arbeit am Lehrstuhl für Geschichtsdidaktik lieferten die Methodik zur kritischen Auseinandersetzung damit.  Das Kunststudium in Dresden hatte einen stark handwerklich-figurativen Schwerpunkt, der meinem Gestaltungsansatz entgegenkam. Das Erproben konzeptioneller und performativer Ansätze erweiterte meinen Horizont erheblich und trug dazu bei, den Schaffensprozess ebenso zu schätzen wie das Ergebnis.

Fotografie

Wundtstr.
Studentenwohnheime Wundtstr. in Dresden (2003)

Ich bin eigentlich keine Fotografin. Die Galerie besteht aber überproportional daraus. Wieso? Die während meines Studiums in den frühen 2000ern aufkommende Digitalfotografie bot erstmals die Möglichkeit, mit einer Kamera quasi-malerisch zu arbeiten – ohne langwierigen Dunkelkammerprozess. Ich begeisterte mich für abstrakte Langzeitbelichtungen, Computer-Bearbeitungen und Infrarotfotografie wegen ihres surrealen Charakters. Realismus habe ich immer lieber in der Grafik umgesetzt, Fotografien waren höchstens Referenz. 

Das änderte sich etwas mit der Pandemie 2020. Fotografieren in der Natur wurde zu der selbst verordneten Gesundheitsmaßnahme, die sie bis heute ist. Das Makroobjektiv offenbart Miniaturwelten, Langzeitbelichtung und Astrofotografie machen sichtbar, was sich im Dunkel vor uns verbirgt. Diese Perspektivwechsel machten mir auch meine Wahlheimat Hohenlohe auf ganz unerwartete Weise zugänglich und vertraut. Neue Welten lassen sich auf jedem Waldspaziergang finden.

Didaktik

selbst

Schöpferisches Denken und Handeln ist eine Gewohnheit wie jede andere. Etwas Alltägliches, das alle Menschen in irgendeiner Form tun. Einigen fällt die Routine dafür zu, andere müssen härter daran arbeiten –  ein wenig wie frühes Aufstehen in meinem Fall.  Aber jede Person kann starke Ausdrucksformen entwickeln, wenn sie es möchte und die richtigen Werkzeuge für sich findet. Dafür Angebote zu machen und sichere Räume zum Experimentieren zu schaffen, ist mein berufliches Aufgabenfeld.

Gerade sehr junge Menschen sind absolut furchtlos im Ausprobieren von Bildsprachen. Mit der Pubertät wird stärker der Wunsch nach planvollem Gestalten geweckt. Der Preis des sich zunehmend entwickelnden handwerklichen Geschicks ist die Unbeschwertheit im Prozess: Ideenlosigkeit, Herauszögern des Beginnens, Orientierungslosigkeit im Problemfall, Unzufriedenheit mit dem Ergebnis. Diesen Hemmschwellen kreative Gewohnheiten entgegenzusetzen, macht sie überwindbar.

In der Kunst, wie im Leben. Aber das Ringen mit dem inneren Schweinehund bleibt.